BJJ

Entstehung des Brazilian Jiu-Jitsu

BrasilienDas “Brazilian Jiu Jitsu“, kurz auch „BJJ“ genannt, ist die südamerikanische Variante des japanischen “Kano-Jiu Jitsu“ und wurde von dem Kodokan-Schüler Mitsuyu Maeda in Brasilien unterrichtet. Der Gründungsvater Jigoro Kano machte sein Jiu Jitsu später unter dem Namen “Kodokan Judo“  weltbekannt. Das BJJ hingegen gelangte vorrangig durch die Familie Gracie, die Begründer der Ultimate Fighting Championships – kurz „UFC“ genannt – als “Gracie- Jiu Jitsu“ zu Weltruhm. Unter „Brazilian Jiu Jitsu“ und „Judo“ versteht man heute primär die sportlichen Ableger des ursprünglichen „Kano-Jiu Jitsu“/ „Kodokan Judo“, die sich eigentlich nur durch ihr Wettkampf-Reglement  unterschiedlich entwickelt haben.

Unterschiede zum Judo

Während im olympischen Judo überwiegend der Standkampf professionalisiert wurde, liegt die Wurzel des BJJ im „Kosen Judo“, in dem der Fokus auf dem Bodenkampf liegt. Dieser wurde zur Spezialität des „Brazilian Jiu Jitsu“. In Anlehnung an die dem Jiu Jitsu traditionell verwurzelten Lehrer-Schüler-Linien, behielten die Gracies den japanischen Namen „Jiu Jitsu“ bei.

Jigoro Kano stand als Gründungsvater für die damals „moderne“ offene Lehr – und Erziehungsstruktur , der sich später auch Karate-Do, Aikido, Kendo, Tae Kwon Do etc. anschlossen. Die einheitlichen weißen Kimonos und Graduierungssysteme mit farbigen Gürteln des Kodokan Judo wurden mittlerweile nahezu flächendeckend übernommen.

Gracie-Jiu-Jitsu

Unter “Gracie-Jiu-Jitsu“ wird im Sprachgebrauch die im MMA und UFC übliche „Streetfight“-Variante verstanden. Da es früher und in den ersten Tagen der UFC keine Gewichtsklassen gab, lag das Augenmerk auf Techniken und Strategien, die auch gegen schwerere Gegner erfolgreich waren – somit auch im Streetfight brauchbar.

Schläge und Tritte, die beim BJJ nicht den Schwerpunkt bilden, werden in erster Linie taktisch benutzt, um den Gegner zu veranlassen, als Schutzreaktion einen Arm oder ein Bein zu bewegen, das dann ergriffen werden kann, um eine finale Hebel- oder Würgetechnik einzusetzen. Im Standkampf wird vor allem die Meidung der gegnerischen Schläge und Tritte geübt. Die Distanz zum Gegner so schnell wie möglich zu überbrücken, um ihn in den Bodenkampf zu verwickeln, ist ebenfalls BJJ typisch. Die Erfahrung mit regellosen Kämpfen zeigt, dass das eigene Verletzungsrisiko durch ein solches Kampfverhalten minimiert werden kann, da es durch die geringe Distanz in der Bodenlage nur wenige Positionen gibt, in denen harte Schläge ausgeführt werden können.

Turnerbund Weiden e.V.